Was sind die häufigsten Ursachen für Aufschieberitis/Prokrastination?
Prokrastination kann mit verschiedenen Phänomenen zusammenhängen:
Alltagsfehler: Unterschätzter Zeitaufwand, unterschätzte Kosten oder Risiken – oder einfach zu großer Optimismus, dass Probleme nicht auftauchen und alles von alleine geht. Man begeht verschiedene kleine Wahrnehmungs-, Gedächtnis- oder Handlungsfehler. So übersieht man z.B. Hinweisschilder auf der Straße, vergisst, was man in einem Laden einkaufen wollte oder stößt gegen andere Menschen. „Aufschieber“ gehen häufig davon aus, dass Tage genau so verlaufen, wie man sie plant, aber das passiert selten. Wenn die Zeit dann doch eng wird, weil Unvorhergesehenes passiert, müssen Dinge verschoben werden.
Prokrastinierendes Verhalten kann auch das Produkt eines desorganisierten Denkens oder Vergessens sein. Deswegen wird ein positiver Zusammenhang zwischen Prokrastination und den Alltagsfehlern gesehen.
Versagensangst: Eine weitere Ursache ist, dass es sich meist um Aufgaben handelt, die man nur ungern macht, die keinen Spaß machen oder mit Angst besetzt sind. Man fürchtet eine schlechte Leistung z.B. bei einer Präsentation oder Prüfung. Hier geht es um die Angst, eigene Erwartungen nicht zu erfüllen und vor sich selbst zu versagen. Diese werden so lange aufgeschoben, bis es nicht mehr geht, bis der befürchtete Schaden plötzlich größer ist, als die Kosten sich zu überwinden und es zu tun. Er vermeidet daher Leistungssituationen. Ausreden beherrscht er perfekt.
Bewertungsangst: Man fürchtet eine negative Bewertung durch andere. Dabei steht die Angst im Vordergrund, die Erwartungen anderer nicht zu erfüllen und möglicherweise öffentlich zu versagen.
Theorien zu Prokrastination und allgemeiner Angst gehen davon aus, dass die Angst zu versagen zu Aufschiebeverhalten führt. Wird z.B. das Lernen umgangen, vermeidet man dadurch die mögliche Erkenntnis, der Aufgabe nicht gewachsen zu sein; dadurch nimmt die Angst (zumindest für den Moment) ab.
Perfektionismus: Hier gibt es zwei „Dimensionen“ von Perfektionismus. Zum einen gibt es den so genannten selbstbezogenen Perfektionismus, d.h. man setzt sich selbst hohe Maßstäbe und ist stark motiviert perfekt zu sein. Die zweite Dimension ist der sozial vorgeschriebene Perfektionismus; das bedeutet, dass man die Erwartungen, die von wichtigen Mitmenschen an einen herangetragen werden, als unrealistisch hoch wahrnimmt.
Aus bisherigen Untersuchungen leitet sich die Erwartung ab, dass die erste Dimension schwach negativ, die zweite positiv mit Prokrastination zusammenhängt, d.h.: Je mehr selbstbezogener Perfektionismus, desto weniger Prokrastination (weil man aktiv und motiviert nach guter Leistung strebt); je mehr sozial vorgeschriebener Perfektionismus, desto mehr Prokrastination (man resigniert, weil Fehler eh nicht vermieden werden können).
Hohe Ablenkungsbereitschaft
Eine hohe Bereitschaft zur Ablenkung entspringt in der Mehrzahl der Fälle einer großen wissenschaftlichen Neugierde und Aufgeschlossenheit gegenüber neuen interessanten Inhalten und Aufgaben. Solche Personen besitzen in der Regel auch ein sehr breit gefächertes Interessengebiet, sodass sich ihnen eine breite Palette an interessanten Tätigkeiten bietet. In den meisten Fällen erhöhen wohl einige der anderen genannten Ursachen die hohe Bereitschaft zur Ablenkung, wie z.B. Langeweile, fremde Anforderungen, die sich nicht mit den eigenen Interessen decken usw. geringe Wichtigkeit und Bedeutung
Daraus folgt, dass man nicht die nötige Motivation aufbringen kann Akzeptanz fremder Anforderungen
Dieser Punkt ist mit dem vorherigen verwandt. Manche können sich nicht mit von außen gesetzten Zielen bzw. Anforderungen anfreunden, die nicht mit ihren eigenen Interessen und Ziele nübereinstimmen.
Solche Arbeiten werden dann aufgeschoben, weil sie innerlich abgelehnt werden.
Unklare Anforderungen
Wenn jemand nicht richtig versteht, was von ihm verlangt wird, weiß er nicht, wie er richtig anfangen bzw. mit einer Arbeit fortfahren kann. Unklare Anforderungen können natürlich auch mangelhaft formulierte Prioritäten sein.
Unfähigkeit
Es fehlt das nötige Wissen oder die Fertigkeiten, die für eine Aufgabe benötigt werden. Unter Umständen wäre es dennoch möglich, sich diese anzueignen, aber aus Angst wird die Arbeit verschoben. Sehr häufig ist es jedoch so, dass diese Menschen sehr wohl über die von ihnen verlangten Fertigkeiten verfügen, aber die Angst suggeriert ihnen eigenes Unverständnis.
Angst vor dem Neuen
Wie beim letzten Punkt: Es werden Anforderungen gestellt, die neue Fertigkeiten und neues Wissen verlangen. Dazu kommt häufig auch die Angst das Vertraute und Bewährte loszulassen.
Depressivität: Man ist niedergeschlagen, antriebslos, müde, hat vielleicht wenig Appetit oder leidet unter Schlafschwierigkeiten.
Depressivität kann sowohl Ursache als auch Begleit- oder Folgeerscheinung von Prokrastination sein: Man ist energielos und schiebt deswegen auf bzw. man ist niedergeschlagen und zweifelt an sich selber, weil man aufgeschoben hat.
Die Ursachen der Procrastination liegen sehr häufig bereits in früher Kindheit. Es handelt sich sehr häufig um Störungen, die sich in der Familie aufgebaut haben.
Ihre Vorteile im Überblick
- Keine verpassten Chancen mehr
z. B. Rechtzeitiges Einreichen der Bewerbungsunterlagen, Abgabe des Artikels, - Prüfungen werden bestanden
- Höheres Ansehen
- Vertrauensgewinn bei Anderen
- finanzielle Vorteile
- Karriere
- genügend Geld
- bessere Gesundheit
- bessere Partnerschaft
- Freunde
- keine Lügen mehr
- Ruhe, Stressfreiheihit
- Zufriedenheit